Tipps für den Schutz von Wildbienen im Garten

Gestalten Sie Ihren Garten naturnah

Wildbienen brauchen dichte Hecken mit heimischen Laubsträuchern, bodendeckende heimische Stauden, Blumenrasen und Wildblumenwiesen, um im Garten zu überleben. Wer seinen Garten mit Unkrautvlies auslegt, mit Zierkies belegt und pflanzenfrei hält, liegt zwar momentan im Trend, vernichtet aber dadurch wertvollen natürlichen Lebensraum, nicht nur für Wildbienen. Sagen auch Sie: Zierkies im Garten? - Nein Danke!

 

 

Auf die Blüten kommt es an!

Pflanzen wie die beliebte Forsythie und die Geranie haben weder Pollen noch Nektar. Mit diesen Blüten können Wildbienen nichts anfangen. Auch viele Wildblumenmischungen aus dem Baumarkt sind für Wildbienen wertlos. In ihnen kommen zu viele Pflanzen ohne Pollen vor. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzenarten angewiesen. Wer von Frühling bis Herbst für ein vielfältiges Blütenangebot sorgt, hat schon viel für Wildbienen getan. Die Ansaat von Rundblättriger Glockenblume, Habichtskraut und Natternkopf lohnt sich besonders. Dazu empfehlen wir die Bücher von Reinhard Witt. Sie sind zu beziehen über die Website www.naturgartenplaner.de.

 

Natursteine statt Betonmauern

Der Lehm und die Grassoden zwischen den Steinen von Natursteinmauern sind für Wildbienen sehr verlockend. Betonsteine bieten diese Nistmöglichkeiten nicht.

 

Nisthilfen richtig anbringen

Eine Nisthilfe für Wildbienen sollte nicht nach Norden oder unter Bäumen angebracht werden. Nach Süden oder Südosten gerichtet und von einem Dach geschützt, kann sie jahrelang stehen oder hängen bleiben und muss nicht gesäubert werden.

 

 


Buchtipp

Zum Weiterlesen:

Seit 40 Jahren beschäftigt sich der Autor Paul Westrich mit der Lebensweise von Wildbienen. Mit seinem Buch Wildbienen - Die anderen Bienen gibt er einen Einblick in die Lebensweise der heimischen Wildbienen. Fast 500 professionelle Fotos und spannende Beschreibungen zeigen die große Vielfalt, die engen Beziehungen zur Pflanzenwelt und ihr faszinierendes Verhalten. Ein Buch, das wir empfehlen können. Es ist zu bestellen unter ISBN-Nr. 978-3-89937-137-9. 


Nisthilfen für Wildbienen

Nisthilfenwand des NABU mit vielen praktischen Beispielen: Angebohrte Hartholzklötze und -stammstücke, Pflanzenstängel, Trockenmauer, Lehm- und Sandflächen.
Nisthilfenwand des NABU mit vielen praktischen Beispielen: Angebohrte Hartholzklötze und -stammstücke, Pflanzenstängel, Trockenmauer, Lehm- und Sandflächen.

Angebohrter Hartholzklotz

Trockenes Stammholz, Äste und morsches Holz sollten nicht verbrannt werden. Sie sind über Jahre Lebensraum für viele Insekten. Mit Bohrlöchern versehene, unbehandelte Stammstücke und Astabschnitte von Eichen, Eschen und Obstbäumen locken viele Wildbienen an. Die Löcher sollten 5 bis 10 cm tief gebohrt werden und einen Durchmesser von 2 bis 9 mm haben. Die Bohrgänge und die Holzoberfläche sollten glatt sein.

Holz sollte nicht von der Stirnseite angebohrt werden, denn dort reißt es auf. Durch diese Risse können Feuchtigkeit und Parasiten eindringen. Ungeeignet sind Weichholz, z.B. von Weiden oder Pappeln sowie Nadelholz, wie Fichte oder Lärche. Tropenholz sollte nicht verwendet werden.  

 

Gebündelte hohle Stängel und Zweige

Hohle Stängel und Zweige können gebündelt oder in Blechdosen gesteckt werden. An unsauber abgeschnittenen spitzen Stängeln können sich die Wildbienen ihre Flügel verletzen. Stängel mit zu großem Durchmesser sind wertlos, da Wildbienen Gänge entsprechend ihrer eigenen Größe bevorzugen. Die Pflanzenstängel sind oft mit Knoten unterteilt. Der knotenfreie Abschnitt   
                                                                            sollte ausreichend lang sein, mindestens 7 cm.

 

Künstliche Steilwände aus tonigem Lehm

Rund drei Viertel aller Wildbienenarten nisten im Erdboden. Von Pflanzenbewuchs freigehaltene Flächen aus Sand und Lehmboden werden schenll von Wildbienen für die Eiablage genutzt. Sandiger Lehm kann in Kisten gefüllt und senkrecht aufgestellt werden. Das Material sollte ausgetrocknet nicht zu hart sein, sondern sich mit dem Fingernagel leicht abschaben lassen. Vorgebohrte Gänge von 5 bis 8 mm Durchmesser locken grabende Wildbienenarten an. Reiner Ton oder fetter Lehm sind für eine künstliche Steilwand ungeeignet. Dieses Baumaterial wird nach dem Trocknen zu hart. Die Wildbienen haben keine Chance, die vorgebohrten Löcher selbst zu erweitern, um ihre Nester anzulegen.