Aktuelle Meldungen

In diesem Bereich halten wir Sie auf dem Laufenden.


Aktuelle (Presse)-Meldungen:


NABU übergibt offenen Brief an Bünder Politik und Verwaltung

Mit guten Argumenten für eine gute Sache

In einen offenen Brief hat der NABU seine Forderungen für den Erhalt der Grünfläche am Feldmarkfriedhof bekräftigt. Am Abend des 20.2.24 waren 18 NABU-Aktive im Ratssaal anwesend und haben bei der Übergabe des Briefes an den Vorsitzenden des Umwelt- und Klimausschusses für den Schutz von Vielfalt und Natur demonstriert. Mehr ...


Deutlich jünger und weiblicher - NABU NRW mit neuem Landesvorstand

Vollversammlung in Mönchengladbach bekräftigt mit Neuwahlen Fokus auf Schutz der Biodiversität und des Klimas | Langjähriger Geschäftsführer in Ruhestand verabschiedet

Der ehemalige Bundesvorsitzende Olaf Tschimpke hielt die Laudatio auf Bernhard Kamp in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Delegierten beim Geschäftsführerurgestein (Foto: F. Diebrok)
Der ehemalige Bundesvorsitzende Olaf Tschimpke hielt die Laudatio auf Bernhard Kamp in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Delegierten beim Geschäftsführerurgestein (Foto: F. Diebrok)

PRESSEMITTEILUNG NABU NRW | Nr. 60/23 | 18.09.2023
Düsseldorf/Mönchengladbach – Rund 200 Delegierte aus 52 nordrhein-westfälischen Kreis- und Stadtverbänden des NABU NRW trafen sich vergangenen Sonntag in Mönchengladbach zur jährlichen Landesvollversammlung, wählten turnusgemäß einen neuen Landesvorstand und verabschiedeten den langjährigen Geschäftsführer, Bernhard Kamp, nach 36 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Bernhard Kamp hat mit seinem beständigen Einsatz und seiner menschlichen Art bedeutend zu den Erfolgen des NABU in den vergangenen fast vier Jahrzehnten beigetragen. Als er 1987 als erster hauptamtlicher Geschäftsführer in der provisorischen Geschäftsstelle in Wesel eingestellt wurde, hieß der NABU noch „Deutscher Bund für Vogelschutz“ und zählte in NRW gerade 22.000 Mitglieder. Kontinuierlich und beharrlich arbeitete Bernhard Kamp zusammen mit den Landesvorsitzenden und Vorständen und zunächst einer handvoll Mitarbeiter*innen daran, den Verband zu professionalisieren und wachsen zu lassen. „Heute arbeiten allein in der Landesgeschäftsstelle 30 Hauptamtliche. Die Mitgliederzahl ist auf über 125.000 angewachsen. Eine unglaubliche Entwicklung!“, dankte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller Bernhard Kamp für seinen all die Jahre engagierten Einsatz.

Seit 1. September führt nun Jonas Krause-Heiber die Geschäfte des NABU NRW. 1985 am Niederrhein geboren stand das Berufsfeld „Naturschutz“ früh fest. Einem entsprechenden Auslandsstudium, dem Bundesfreiwilligendienst beim NABU Niedersachsen und seiner Tätigkeit als Koordinator für Vogelschutzprojekte beim Sächsischen Landesumweltamt folgte die Leitung der Regionalstelle Rhein-Westerwald beim NABU Rheinland-Pfalz. Nach Abschluss des Masterstudiums „Nonprofit-Management and Governance“ kam er vor gut drei Jahren als Teamleiter zunächst im Bereich Projekte später in der Verbandsentwicklung nach Düsseldorf zum NABU NRW. Seit August 2022 war er hier als stellvertretender Geschäftsführer tätig.

Auch im neuen Landesvorstand gab es mit den Wahlen zum Landesvorstand einige Veränderungen. Der geschäftsführende Vorstand setzt sich zukünftig zusammen aus: Professor Dr. Anna von Mikecz, bisher im Beirat des Landesvorstandes und als Sprecherin für Ökotoxikologie beim NABU NRW aktiv. Sie ist Biologin und arbeitet seit 25 Jahren in der umweltmedizinischen Forschung und Lehre an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf unter anderem über die Wirkungen von Schadstoffen. Lukas Stemper, Werkstudent in der Umweltverfahrenstechnik war bis Anfang September dieses Jahres als Vorsitzender der Naturschutzjugend (NAJU) in NRW sowie als Jugendsprecher der NAJU im NABU NRW-Vorstand ehrenamtlich im Einsatz. Susanne Wangert, Agraringenieurin und Umweltwissenschaftlerin und bisher für den NABU NRW als Sprecherin des Landesfachausschusses Landwirtschaft ehrenamtlich fachlich beratend tätig, wurde neu in den Vorstand gewählt. Von Wolfgang Sternberg übernimmt zudem Dr. Christian Volk den Posten als Schatzmeister. Der promovierte Physiker war bereits in beiden Vorständen von NAJU und NABU NRW ehrenamtlich aktiv und setzt sich inhaltlich besonders mit dem Klimaschutz und der naturverträglichen Energiewende auseinander. Ebenfalls neu in den erweiterten Vorstand wurden Anuschka Tecker, Bernd Milde, Dr. Jonas Virgo und Dr. Jutta Steinmetz gewählt.

Der für drei Jahre gewählte Vorstand versicherte, “die Arbeit der Landesregierung weiterhin kritisch und konstruktiv zu begleiten und sich mit aller Kraft und Leidenschaft für lebendige Vielfalt in Wäldern und Mooren, auf Äckern, Wiesen und Weiden in Nordrhein-Westfalen einzusetzen“. Ziel sei es im Dialog mit allen Interessengruppen das Erreichen der Biodiversitäts- und Klimaschutzziele in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben“. Dazu gehöre auch, den NABU NRW weiter zu stärken. Denn nur mit einem mitgliederstarken Naturschutzverband seien die aktuellen Herausforderungen und notwendigen Veränderungen zu erreichen.

Dr. Heide Nader freute sich über die erfolgreiche Wahl des neuen Teams und begrüßte den nun 13-köpfigen Vorstand mit den Worten: „Der NABU NRW hat sich mit einem deutlich jüngeren und weiblicheren Vorstand für die Zukunft aufgestellt. So holen wir weitere Perspektiven der vielfältigen Mitgliedschaft des NABU NRW in unsere Vorstandsarbeit. Wir wollen das Mitmachen auf viele aktive Schultern verteilen.“

Als Themenschwerpunkte für die nächsten Jahre nannte Naderer in ihrem Ausblick für die kommenden drei Jahre die weitere, konsequente Orientierung an dem „Handlungsprogramm Natur und Umwelt“ des NABU NRW mit seinen zentralen Forderungen: Ein wirkungsvoller Lebensraumschutz mit intakten Schutzgebieten, die Ausweisung weiterer schutzwürdiger Flächen und eines landesweit funktionierenden Biotopverbundes mit entsprechender Festsetzung in den Regionalplänen, die konsequente Rücksichtnahme auf den Natur- und Artenschutz bei den Planungen für Erneuerbare Energien in NRW sowie der prioritäre Schutz des Ökosytems Wald und die deutliche Reduktion des Flächenverbrauchs nannte Naderer als die drängensten Handlungsfelder.

Verbandsintern gab es zudem einige Erfolge zu vermelden: Der NABU NRW steigerte seine Mitgliederzahl im laufenden Jahr auf über 125.000 Mitglieder. Jonas Krause-Heiber, Geschäftsführer des NABU NRW sagte dazu: „Die Menschen in Nordrhein-Westfalen wollen einen wirkungsvollen Natur- und Klimaschutz. Unsere weiter gestiegenen Mitgliedszahlen sprechen da eine deutliche Sprache. Mit über 125.000 Mitgliedern ist der NABU Nordrhein-Westfalen mittlerweile der zweitstärkste NABU-Landesverband bundesweit. In den letzten zehn Jahren hat sich die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt – eine beachtliche Steigerung. Diese solide finanzielle Lage schafft zusammen mit all unseren ehrenamtlich Aktiven die Basis dafür, dass wir den Schutz unserer Lebensgrundlagen weiter voranbringen können.“

Ebenfalls erfreulich verläuft die Entwicklung der NABU-Stiftung Naturerbe NRW. Im Jahr 2022 stieg das Vermögen der Stiftung auf über 2,24 Millionen Euro. Wie bereits im Vorjahr stifteten Privatpersonen und NABU-Gruppen in das Kapital, darüber hinaus wurden der Stiftung aber auch Flächen übertragen, wie zum Beispiel eine Streuobstwiese im Wehmerhorster Wiesental im Kreis Herford. „Andere schutzwürdige Flächen werden durch die Stiftung gekauft“, so Christian Chwallek, Vorsitzender der NABU-Stiftung Naturerbe NRW. Ziel der Stiftung sei es so landesweit zum Erhalt für den Natur- und Artenschutz bedeutsamer Flächen in NRW beizutragen oder neue zu schaffen und damit die Biodiversität zu fördern.“ Zudem unterstützt die Stiftung aktuell noch das Projekt des NABU NRW „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“ und fördert viele kleinere und größere Projekte der NABU-Gruppen. Hier fließen Fördermittel in den praktischen Naturschutz oder die Umweltbildung.

Herausgeber: NABU Nordrhein-Westfalen, 40219 Düsseldorf
Redaktion: NABU-Pressestelle NRW, Birgit Königs (verantwortlich)
Tel. 0211 15 92 51 - 14 | mobil: 0173 46 99 296 | Mail: B.Koenigs@NABU-NRW.de 

Download
Zum „Handlungsprogramm Natur und Umwelt“ des NABU NRW mit seinen zentralen Forderungen für Biodiversitäts- und Klimaschutz
221128-nrw-handlungsprogramm-2022.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.0 MB
Per Bahn zur LVV nach Mönchengladbach angereist: Das Delegierten-Team des Kreisverbandes Herford (Foto: NABU Herford)
Per Bahn zur LVV nach Mönchengladbach angereist: Das Delegierten-Team des Kreisverbandes Herford (Foto: NABU Herford)

GEMEINSAME Pressemitteilung BUND | LNU | NABU NRW | 10. August 2023

Nationalpark Egge muss oberste Priorität haben

Natur- und Umweltschutzverbände fordern zweiten Nationalpark für NRW endlich auf den Weg zu bringen

Düsseldorf – Seit nunmehr zwei Jahrzehnten setzen sich die Landesverbände von Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) für einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen ein. Anlässlich der am Freitag vom Umweltministerium initiierten Nationalparkkonferenz fordern die nordrhein-westfälischen Umwelt- und Naturschutzverbände endlich die Umsetzung voranzubringen. Priorität müsse dabei die Umsetzung eines Nationalparks in der Egge haben.

BUND, LNU und NABU begrüßen die Konferenz als ersten Schritt hin zu einem zweiten Nationalpark in NRW. Bisher hinke die Informationspolitik des Landes dem Bedürfnis der Öffentlichkeit und speziell der Region Ostwestfalen nach Transparenz nämlich erheblich hinterher. Keiner wisse im Moment, wie das Procedere des im Rahmen des Koalitionsvertrags vereinbarten „Beteiligungsverfahrens“ ablaufen soll. Hier erhoffen sich die Verbände von der Konferenz mehr Klarheit und vor allem konkrete Pläne zum weiteren Verfahren, die keinen Raum mehr für wilde Spekulationen bieten.

Die fachliche Eignung der „Egge“ stehe seit einem LÖBF-Gutachten von 2005 außer Frage. So beträgt die Mindestanforderung an die Größe eines Nationalparks nach IUCN und BMU 10000 ha, der Staatswald in der Egge ist über 12000 ha groß. Die Egge ist heute bereits weitgehend naturgeschützt. Und die beiden größten Wildnisgebiete des Landes NRW befinden sich hier.

BUND, LNU und NABU fordern die Landesregierung NRW nicht zuletzt mit Blick auf die Biodiversitätskrise auf, endlich zu handeln. Die Biodiversitätsstrategie des Bundes von 2007 sieht vor, dass jedes Bundesland 2% seiner Landesfläche komplett der Natur als Wildnisfläche überlässt: NRW liegt nach 15 Jahren mit 0,18% auf Platz 16 von 16 Ländern! Die Bürgerinnen und Bürger in NRW erwarten von der Landesregierung, dass diese endlich Maßnahmen gegen die bedrohliche Biodiversitätskrise ergreift. Zum Beispiel durch die Ausweisung eines zweiten Nationalparks auf Staatswaldflächen der Egge.

 Ansprechpartner*in:
BUND NRW: Holger Sticht, Landesvorsitzender, T. 0176 36345529, holger.sticht@bund.net
NABU NRW: Dr. Heide Naderer, Vorsitzende, T. 0211 15 92 51 - 41, Heide.Naderer@NABU-NRW.de
LNU: Mark vom Hofe, Vorsitzender, T. 0170/1509152


Starkes Signal der Naturschutzorganisationen

Gemeinsames Engagement für den Nationalpark Egge

Werben gemeinsam für einen Nationalpark Egge: v. l. Klaus Hohmann (NABU), Sylvia Nitsche (Greenpeace), Thomas Hüvelmeier (Naturwiss. Verein), Baraba Leiße (BUND), Dieter Dubisch (pro grün), Ursula Wanko (attac) und Hans Jürgen Wessels (Förderverein NP Sen
Werben gemeinsam für einen Nationalpark Egge: v. l. Klaus Hohmann (NABU), Sylvia Nitsche (Greenpeace), Thomas Hüvelmeier (Naturwiss. Verein), Baraba Leiße (BUND), Dieter Dubisch (pro grün), Ursula Wanko (attac) und Hans Jürgen Wessels (Förderverein NP Sen

Werben gemeinsam für einen Nationalpark Egge: v. l. Klaus Hohmann (NABU), Sylvia Nitsche (Greenpeace), Thomas Hüvelmeier (Naturwiss. Verein), Baraba Leiße (BUND), Dieter Dubisch (pro grün), Ursula Wanko (attac) und Hans Jürgen Wessels (Förderverein NP Senne-Eggegebirge)

09.05.23 - Die Landesregierung will einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen einrichten. Das haben Christdemokraten und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Vertreter zahlreicher Naturschutzorganisationen sehen in einem Nationalpark Egge beste Chancen, um den Schutz der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen auszubauen und zu stärken.

In den Wäldern des Eggegebirges hat der Frühling unverkennbar Einzug gehalten. Der würzige Duft von Bärlauch liegt in der Luft, goldgelbe Wiesen locken Bienen und Schmetterlinge. Um der Natur eine ungestörte Entfaltung und den Menschen gleichzeitig ein vielfältiges Naturerlebnis zu ermöglichen, fordern Vertreter von Umweltver-bänden und Naturschutzorganisationen zusammen mit dem Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge, jetzt in der Egge den zweiten nordrhein-westfälischen Nationalpark einzurichten. 

 

 Für Hans Jürgen Wessels, Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge, ist dies eine logische Konsequenz. Seit 30 Jahren setzt sich der mitgliederstarke Förderverein für dieses Ziel ein. „Das Eggegebirge ist es wert, den höchsten Schutzstatus zu erhalten, den die Menschheit vergibt. Nutznießer werden unser Naturraum, unsere heimische Wirtschaft und vor allem die Menschen der Region sein“, so Wessels. Die Egge sei zusammen mit der Senne und dem angrenzenden Teutoburger Wald einer der 30 Hotspots der Biodiversität in Deutschland.

Greenpeace, 1971 gegründet und in über 55 Ländern aktiv, setzt sich weltweit für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur ein. Den oft internationalen Ansatz von Greenpeace trägt die Paderborner Gruppe immer wieder in die lokale Politik, so auch mit ihrem Einsatz für einen Nationalpark in OWL. „Wir sind ein Teil der Natur, wir schützen sie und sie schützt uns. Je vielfältiger unsere Welt ist, desto stärker ist sie!“, unterstreicht Sylvia Nitsche das Eintreten von Greenpeace Paderborn für einen Nationalpark Egge.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ist einer der großen Umweltverbände in Deutschland. Für Barbara Leiße von der BUND Kreisgruppe Paderborn geht an der Ausweisung eines Nationalparks in der Egge kein Weg vorbei. „Wir als BUND fühlen uns der nächsten Generation verpflichtet.“

Thomas Hüvelmeier setzt sich mit seinen Mitstreitern vom Naturwissenschaftlichen Verein Paderborn ebenfalls für einen Nationalpark in der Region ein. „Wir wollen den Nationalpark, um die einzigartigen Lebensräume der Egge als erlebbare Wildnis und für den Artenschutz, für uns sowie alle nachfolgenden Generationen in unserer Heimat zu sichern und zu schützen.“

Für Dieter Dubisch vom Umweltschutzverein pro grün e.V. Paderborn ist die Verbesserung der Ökodiversität eine Hauptaufgabe des Klimaschutzes und für Klaus Hohmann vom NABU Paderborn ist klar, Nationalparke stehen bereits 16 mal in Deutschland für eine Erfolgsgeschichte.

Ursula Wanko vertritt die attac Regionalgruppe Paderborn. „Mit dem Nationalpark Egge wollen wir die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig und für alle Lebewesen erhalten“, unterstreicht sie das Engagement ihrer Ortsgruppe.

Die ehrenamtlichen Natur- und Umweltschützer vom Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge, die Paderborner Gruppen von BUND, NABU, Greenpeace und attac, der Naturwissenschaftliche Verein sowie pro grün stehen mit ihren Mitgliedern, Förderern und Sympathisanten für einen Nationalpark Egge. Sie wissen: Nationalparke sind unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Artenreichtum unserer Erde. Ein Nationalpark Egge stärkt die Attraktivität der gesamten Region und wird zu einem wichtigen Motor der wirtschaftlichen Regionalentwicklung. Kritikern empfehlen sie einen Besuch in einem der 16 deutschen Nationalparke. Dort seien die Erfolge zu sehen, die sich mit einem ambitionierten Natur- und Artenschutz erzielen ließen.

 

Für Rückfragen:

Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V.
c/o D. Schluckebier
Geierweg 9
33335 Gütersloh
05241-701505

Vorsitzende:
Hans Jürgen Wessels
Dr. Thomas Steinlein

 

Alle Infos zum Sachstand auf der Seite des Fördervereins Nationalpark Senne unter https://np-senne.de/

 


PRESSEMITTEILUNG NABU NRW | Nr. 32 | 12. Mai 2023

Anwesenheit von Wölfen bedeutet nicht das Ende der Weidetierhaltung in Nordrhein-Westfalen
NABU NRW fordert Rückkehr zu neuer Sachlichkeit in aktuellen Diskussionen zum Wolf | Herdenschutz das Instrument zur Sicherung der Weidewirtschaft
______________________________________________________________________________________________
Düsseldorf - Das Klima für den Wolf in NRW wird rauer. Bauernverbände, Jägerschaft und CDU wie FDP fordern immer massiver die Bejagung des Wolfes - regional, landesweit und bundesweit. Dabei wird die Situation gerne verzerrt dargestellt, irrationale Ängste geschürt und Lösungen propagiert, die es nicht gibt und die illegal sind. Trauriger Höhepunkt der erleichterte Abschuss von Wölfen in Bayern Ende April den viele hier in NRW auch gerne einführen würden. Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW, bezieht hierzu klar Stellung: Der Wolf gehört in unsere Ökosyteme und beginnt hier in Nordrhein-Westfalen gerade mit der Ausbreitung. Der günstige Erhaltungszustand wie ihn die EU jüngst erneut bestätigt hat ist aber noch lange nicht erreicht. Deswegen verbieten sich sämtliche Diskussionen über die Aufnahme ins Jagdrecht und Bestandesregulierungen durch
Abschüsse.
Zum jetzigen Zeitpunkt ließe sich auch noch gar nicht abschätzen, wie viele geeignete Lebensräume es in NRW für den Wolf tatsächlich gebe. Erst wenn alle potenziellen Reviere besetzt seien, könne man sehen, wie hoch der Bestand tatsächlich sei. Danach würde sich das Niveau der Wolfspopulation natürlich, durch ein Wechselspiel von Vermehrung, Zu- und Abwanderung und Sterblichkeit, regulieren. Chwallek: In Nordrhein-Westfalen gibt es in den beiden Wolfsgebieten Schermbeck und Oberbergisches Land aktuell je ein kleines Rudel. Im Schermbecker Raum lebt zudem ein weiteres Einzeltier. Weitere Wolfsrudel gibt es in der Eifel auf belgischer Seite, sowie in Rhein-landpfalz also in den Grenzbereichen zu NRW. Und natürlich laufen gerade jetzt wieder einige wandernde Jungwölfe auf der Suche nach neuen Revieren kreuz und quer durch NRW und sorgen durch ihr neugieriges,
aber natürliches und harmloses, Verhalten für Aufsehen und Aufregung.
Alles in allem kann man in NRW aber definitiv nicht von einer stabilen Wolfspopulation sprechen. Von einem Zuviel jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt erst recht nicht, ergänzt Thomas Pusch, Sprecher des Landesfachausschusses Wolf im NABU NRW. Darüber hinaus obliege die Beantwortung der Frage nach einer Zahl, die den Günstigen Erhaltungszustand beschreibt, beim Bundesamt für Naturschutz (BfN). Deswegen lehne der NABU die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht strikt ab. Undifferenzierte Abschüsse würden die Rudelstrukturen aufbrechen und führten im Endeffekt dazu, dass die Risse eher steigen würden.
Pusch: Fakt ist, dass die Anzahl an Rissen nicht zwangsläufig mit steigenden Wolfszahlen wächst. 2021 sind die Risse in Deutschland trotz Wachstum des Wolfsbestandes um 15 Prozent zurück gegangen. Das zeigt der einzig wirksame Weg, um Weidetiere vor Wolfsrissen effektiv zu schützen sind und bleiben wirksame Herdenschutzmaßnahmen. Entscheidend sei hier eine entsprechende Förderung. Diese dürfte sich nicht länger nur auf die Anschaffung von Material beschränken, sondern muss auch die laufenden Kosten umfassen und sei auf die komplette Landesfläche auszuweiten.
Grundsätzlich trage aber auch der NABU den Abschuss eines nachgewiesenermaßen auffälligen Wolfes im Einzelfall mit. Dazu müssten allerdings alle anderen Möglichkeiten eines wirksamen Herdenschutzes vorher ausgeschöpft sein.
Den Landesfachausschuss (LFA) Wolf im NABU NRW gibt es seit 10 Jahren. In Kürze wird das entsprechende Jubiläum gefeiert und ein neues Sprecherteam gewählt. Rund 40 Mitglieder aus den verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens engagieren sich dafür, sachlich über den Wolf aufzuklären, stellen sich öffentlichen Diskussionen rund um den Wolf, beraten zum Herdenschutz, begutachten als ausgebildete Wolfsberater Wolfsrisse und stehen als kompetente Ansprechpartner für Medienanfragen zur Verfügung. Da die Diskussionen um den weiteren Umgang mit dem Wolf gerade wieder an Fahrt aufnehmen freut sich der Fachausschuss über Interes-sierte, die gerne zum Thema Wolf aktiv werden wollen.
Auf der Homepage des Fachausschusses finden sich weitere Informationen zum LFA Wolf, zu den aktuellen Wolfszahlen in NRW und der Biologie des Wolfes sowie weiterführendes Infomaterial: https://www.nrw-wolf.de/.
Link zu den aktuellen Wolfszahlen: https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/nrw
/index.html
Für Rückfragen:
Christian Chwallek, stellv. Vorsitzender des NABU NRW, mobil: 0172 30 50 359
Thomas Pusch, Sprecher des LFA Wolf im NABU NRW, mobil:0170 2158624
Gudrun Maxam, Referentin für Natur und Umwelt beim NABU NRW, mobil: 0211 15 92 51-52


Regionalplan OWL Entwurf

Auswirkungen der Planungen am Beispiel der Stadt Bünde

Foto: F. Diebrok - Protest von NABU-Mitgliedern am Lüningsweg in Bünde-Hunnebrock. Hier sollen über 50 ha Acker- und Wiesenfläche zukünftig für Wohnen und Gewerbe genutzt werden können, wenn es nach den Wünschen der Stadt und der Bezirksregierung geht.
Foto: F. Diebrok - Protest von NABU-Mitgliedern am Lüningsweg in Bünde-Hunnebrock. Hier sollen über 50 ha Acker- und Wiesenfläche zukünftig für Wohnen und Gewerbe genutzt werden können, wenn es nach den Wünschen der Stadt und der Bezirksregierung geht.

Pressemitteilung NABU Herford

 

NABU wirft Politik und Verwaltung Mangel an Weitsicht vor
Bünde. Allein in Bünde könnten in den nächsten 20 Jahren zusätzlich auf 59 ha Fläche (590.000 m²) Häuser gebaut werden. So steht es im Entwurf des Regionalplans OWL. Etwa die dreifache Fläche (178,3 ha) ist als sog. „Suchraum für Siedlungsfläche“ im Entwurf festgelegt. In diesen Suchräumen können Stadt und Politik dann Bebauung ermöglichen.
59 ha an neuen Siedlungsflächen sind vor dem Hintergrund des Klimawandels, des Artenschwundes und des demographischen Wandels zu viel. Die Ressourcen sind endlich. Für die Ackerflächen an den Rändern der Städte und Dörfer in OWL scheint das nicht zu gelten. Im Regionalplanentwurf sind OWL-weit 12.000 ha als neue Flächen für Siedlung und Gewerbe dargestellt sind.
In Bünde verteilen sich die Suchräume auf die Ortsteile Ahle, Dünne, Ennigloh, Holsen, Hunnebrock, Spradow, Südlengern und Werfen.
Der größte Suchraum, auch „Potenzialfläche“ genannt befindet sich in Hunnebrock und Teilen von Hüffen. Die gesamte Fläche zwischen Zillestraße, Hans-Böckler-Straße, August-Bebel-Straße und Weseler Straße ist im Regionalplanentwurf als potenzielles Bauland dargestellt.
In ihrem Fachbeitrag zum Regionalplan hat die Stadt diesen Bereich mit dem Prädikat „beste Eignung für Bebauung in ganz Bünde“ versehen und sie mit der „höchsten Prioritäten-Stufe“ bedacht. Sie erfülle den Grundsatz der Innenentwicklung und alle wichtigen Einrichtungen seien fußläufig sehr gut erreichbar. Es gäbe keinerlei Einschränkungen für die Bebauung. Kriterien im Hinblick auf Klimawandelfolgen wurden bei der Auswahl der Fläche nicht geprüft.
Einen solch unvollständigen Blick auf die Funktionen dieser Fläche halten wir für bedenklich. Durch die Fläche fließt der Strangbach. Aufgrund der Neigung der Fläche ist fast die gesamte Planfläche Einzugsgebiet für das „Problemgewässer“. Das zeigt die Starkregenkarte, die im Geoportal Kreis Herford aufrufbar ist.
Wir halten es für dringend erforderlich, dass insbesondere die Fläche südlich des Lüningswegs aus dem Regionalplanentwurf genommen wird. Nur dann kann eine Versiegelung der Flächen präventiv ausgeschlossen werden und die kritische Situation am Unterlauf des Baches wird nicht schon bei mittleren Starkregenereignissen noch weiter verschärft. Ferner sind die südlich des Lüningswegs liegenden zusammenhängenden Ackerfläche (über 27 ha) von hoher Leistungsfähigkeit und sollten deshalb für die Lebensmittelproduktion erhalten bleiben.“   
Auch die möglichen Auswirkungen einer solchen Planung halten wir für fragwürdig: Von Innenentwicklung kann hier, insbesondere südlich des Lüningswegs keine Rede sein. Sollte es soweit kommen, würden Straßen neu und ausgebaut, der Verkehr würde deutlich zunehmen. Fußläufig wären Supermarkt oder Arzt eben nicht erreichbar. Würde an einer Stelle mit der Bebauung begonnen, weil der Boden nur teilweise verfügbar ist, käme es zu einer weiteren Zersiedelung der Landschaft.    

Mit diesem Regionalplanentwurf wird das „Weiter so!“ auf 20 Jahre festgeschrieben. Wir brauchen einen Regionalplan, der uns weitsichtig in die Zukunft führt und wirksame Antworten auf die Klimakrise und den dramatischen Artenschwund liefert.  

OWL-Naturschutzverbände haben sich intensiv mit dem Regionalplanentwurf beschäftigt. Ihre Bedenken zu den Planungen wurden bis auf wenige Ausnahmen missachtet.

Am 12. Dezember bringen sie ihren Protest dagegen zum Ausdruck. Dort tagt dann das für den Plan verantwortliche politische Gremium, der Regionalrat.  


Rödinghausen vor Einführung des "Klimachecks"

Die Einführung eines „Klimaanpassungschecks“, kurz „Klimacheck“ auf Gemeindeebene ist am Mittwoch, 7.12.22 ab 19.00 Uhr ein Thema im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität.
Kommunen, die den Klimaschutz und die Klimaanpassung systematisch voranzubringen möchten, sehen damit in Beschlussvorlagen eine feste Rubrik vor, in der - ähnlich wie für die finanziellen Auswirkungen schon üblich - die Auswirkungen des Beschlusses auf das Klima dargestellt werden. Dies gibt dem Rat die Möglichkeit, den Beschlussvorschlag immer auch unter Klimagesichtspunkten zu beurteilen.
Mehrere Bürgerinnen haben die Einführung der Maßnahme bei der Gemeinde angeregt. Sie verweisen auf die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens (2015) mit dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°, nach Möglichkeit sogar 1,5°, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Nach ihrer Ansicht liegt im Klimacheck eine große Chance für die Gemeinde, um für dieses Ziel einen wichtigen Beitrag zu leisten. Frau Dr. Sierig, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, wird das Konzept des Klimachecks beispielhaft vorstellen.


Dein Lastenrad für Bünde

Foto: Meik Behring
Foto: Meik Behring

Ideen zum Schutz der Umwelt haben wir viele. Jetzt eine ganz neue, die wir zusammen mit dem VCD (Verkehrsclub Deutschland) und dem in Bünde ansässigen Bioladen "Tante Else" umsetzen möchten. Wir wollen ein Lastenrad für Bünde anschaffen: Ein bequemes und klimaneutrales Transportmittel, das dann allen Menschen kostenfrei zur Verfügung steht. Das Lastenrad soll bei "Tante Else" einen Stellplatz bekommen und während der Ladenöffnungszeiten ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Reservieren lässt sich das Rad im Voraus bequem über die Online-Plattform https://www.milla.bike.

 

Das Ganze möchten wir über ein Crowdfunding realisieren. Für jede Spende von mindestens 10 € gibt die Volksbank Herford-Mindener Land 10 € extra dazu. Rahden, Petershagen, Hille und Preußisch-Oldendorf stehen bereits auf der Landkarte von Milla.bike - helft uns dabei, auch Bünde auf diese Landkarte zu bringen!

 

Wir freuen uns, wenn ihr unser Projekt unterstützt und sagen allen Spendern schon einmal ganz herzlich Danke schön!

 

Mehr Informationen zum Projekt und die Möglichkeit, uns über Crowdfunding zu unterstützen, findet ihr hier:

https://meinevolksbank.viele-schaffen-mehr.de/lastenrad-fuer-buende


Wegmarke für den Naturschutz in NRW

115.000 Stimmen für die Volksinitiative Artenvielfalt

Foto: Jörg Farys
Foto: Jörg Farys

PRESSEMITTEILUNG NABU NRW | 1. Juli 2021

 ________________________________________________________________

Düsseldorf – Fast ein Jahr lang haben die NRW-Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) und des Naturschutzbundes (NABU) Unterschriften für ihre ‚Volksinitiative Artenvielfalt NRW‘ gesammelt. Mit Erfolg: Unterstützt von einem breiten Bündnis aus fast 100 Organisationen und einem enormen ehrenamtlichen Engagement ist es gelungen, weit über das gesetzliche Quorum von rund 66.000 Unterschriften hinaus die Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen. 115.035 Bürgerinnen und Bürger gaben der Volksinitiative - unter von der Corona-Pandemie diktierten Bedingungen - ihre Stimme. Mit diesem Rückenwind setzen die Naturschutzverbände den dramatischen Verlust an Pflanzen- und Tierarten als existentielle Herausforderung auf die Agenda des Landtags und legen konkrete Vorschläge für ein ‚Handlungsprogramm Artenvielfalt NRW‘ vor. Aus Sicht der Verbände eröffnet sich hiermit eine Riesenchance, den Natur- und Artenschutz in NRW umfassend in allen relevanten Handlungsfeldern der Landespolitik umzusetzen. Das Land NRW stehe vor einer Wegmarke: Weiter-so unter Inkaufnahme des weiteren Niedergangs oder konsequentes Umsteuern? Am heutigen Donnerstag überreichten die Initiatoren die Unterschriften an Landtagspräsident André Kuper. Der Landtag muss nun innerhalb von drei Monaten die Rechtmäßigkeit der Volksinitiative feststellen und binnen drei weiterer Monate die Forderungen der Initiative abschließend behandeln.

 

Dr. Heide Naderer, NABU-Landesvorsitzende: „Der Erhalt der Artenvielfalt ist wie der Klimaschutz eine Zukunftsfrage ersten Ranges. Das Artensterben treibt die Menschen um, sie spüren, dass sich hier vieles sichtbar und teils auch schon unwiederbringlich verlorengegangen ist. Die Unterstützung unserer Initiative kommt aus allen Regionen des Landes gleichermaßen, aus Großstädten wie aus dem ländlichen Raum. Aus jeder der 396 NRW-Kommunen haben wir Unterschriften erhalten. Wir sehen uns bestärkt und danken allen, die trotz schwierigster Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverboten unter strikter Beachtung der Schutzvorschriften tatkräftig bei der Unterschriftensammlung mitgeholfen haben. Das war unter diesen Umständen ein großer Kraftakt, der angesichts dieser dringenden Fragen aber zwingend notwendig war. Und es hat sich gelohnt.“

 

Holger Sticht, BUND-Landesvorsitzender: „Wir haben unser erstes Ziel erreicht: Wir setzen die Artenvielfalt auf die Tagesordnung des Parlaments. Ob Flächenfraß, Pestizide in Schutzgebieten, naturverträgliche Landwirtschaft oder Schottergärten: Die Landesregierung hat den Schutz der biologischen Vielfalt bis heute nicht ernsthaft auf der Agenda und führt ihr mit ihrer Politik vielfach massiven Schaden zu. Wir legen mit unserer Volksinitiative dem Landtag jetzt konkrete Vorschläge vor und zeigen auf, was die eigentlichen Aufgaben sind. Viel zu viel Zeit ist unnütz verstrichen, wir brauchen endlich entschlossenes Handeln, konkrete Beschlüsse und ein verbindliches Umsetzen in Landesgesetze und Förderprogramme.“

 

Mark vom Hofe, LNU-Vorsitzender: „Dies ist die erste Naturschutz-Volksinitiative in der Geschichte des Landes. Wir sehen uns in einer Reihe mit den Insektenschutz- und Artenvielfaltsinitiativen in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen und Brandenburg. Überall dort, wo ähnliche Volksbegehren oder Volksinitiativen auf den Weg gebracht haben, sind in der Folge wichtige Debatten entstanden und kam es bei aller Unterschiedlichkeit im Detail zu konkreten Beschlüssen und Veränderungen. Das ist unser Ansporn und Ziel auch für NRW. Wir lernen aus den Erfahrungen auch: Ohne diesen Druck und den Weg der direkten Demokratie geschieht leider fast nichts. Die Landesregierung kommt nicht von allein auf die Idee, diese durchaus komplexen Themenfelder von sich aus angemessen zu bearbeiten und einen Kurswechsel einzulegen.“

 

 

Ansprechpartner*in:

BUND NRW: Holger Sticht, Vorsitzender, T. 0152-34 28 95 94, holger.sticht@bund.net

LNU NRW: Mark vom Hofe, Vorsitzender, T. 02204-810 878, vom_hofe@t-online.de

NABU NRW: Dr. Heide Naderer, Vorsitzende, Heide.Naderer@NABU-NRW.de

 


Flächenverbrauch erfordert innovative Ideen

Gemeinsame Presseerklärung NABU Ostwestfalen-Lippe und Landwirtschaftlicher Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe

Foto Hendrik Plooij: Ein Beispiel für Flächenfrass und wenig innovativ - 30 ha wertvollstes Ackerland sollen in Oberbehme an der Werreaue der Erweiterung des interkommunalen Industriegebiets der Gemeinden Hiddenhausen und Kirchlengern weichen
Foto Hendrik Plooij: Ein Beispiel für Flächenfrass und wenig innovativ - 30 ha wertvollstes Ackerland sollen in Oberbehme an der Werreaue der Erweiterung des interkommunalen Industriegebiets der Gemeinden Hiddenhausen und Kirchlengern weichen

Ob ICE-Trasse, Straßen-, Infrastrukturmaßnahmen, Gewerbe- oder Wohnbebauung: Die Nachfrage nach Flächen ist weiterhin groß. Doch in Zeiten von Klimawandel und endlicher Ressourcen gelte es mehr denn je, Flächenver-brauch zu vermeiden. „Der sorgsame, verantwortungsbewusste und vorausschauende Umgang mit unserer Ressource Boden wird in Zukunft in OWL noch wichtiger“, so der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe (OWL) Antonius Tillmann. Otmar Lüke, Beisitzer im NABU-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen sowie Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes Paderborn, ist gleicher Ansicht: „Wir sind in hohem Maße besorgt über den enormen Verlust wertvoller Flächen sowie wichtiger Lebens-, Nahrungs- und Schutzräume für unsere Tier- sowie Pflanzenwelt.“ Flächenverbrauch bedeute auch immer einen Verlust an Artenvielfalt.

 

Ein „Weiter so“ dürfe es nicht mehr geben, „das sind wir unseren nachfolgenden Generationen schuldig. Wir müssen neue Wege gehen“, fordern Landwirtevorsitzender Tillmann und NABU-Vorsitzender Lüke. Beide sehen den neuen Regionalplan OWL, der sich derzeit in der Offenlage befindet, kritisch, weil er einen weiteren ungezügelten Flächenverbrauch ermöglicht. „Es dürfen nicht mehr beste Ackerböden, wie zum Beispiel in der Nähe der Autobahnauffahrt Paderborn-Zentrum, oder naturschutzfachlich sensible Flächen, wie beispielsweise an der Autobahnauffahrt Stukenbrock-Senne, für neue Gewerbegebiete geopfert werden.“

 

Tillmann fragt sich: „Wir wissen doch, dass die deutsche Bevölkerung zukünftig nicht großartig wachse. Doch warum verbrauchen wir laufend immer mehr wertvolle Fläche und Natur?“ Klimawandel, ressourcenschonender Umgang, E-Mobilität, nachhaltiger Konsum oder Plastikvermeidung seien die großen Themen unserer Zeiten. Unverständlich für die heimischen Naturschützer und Landwirte wie belanglos häufig mit unseren fruchtbaren Böden, Natur- und Landschaftsflächen umgegangen werde. Fläche sei nicht beliebig verfügbar, nicht vermehrbar. „Was weg ist, ist unwiederbringlich verloren und steht weder als Natur- und Lebensraum für die Tiere und Pflanzen, noch für die Erzeugung regionaler Lebensmittel dauerhaft zur Verfügung“, bringt es Tillmann auf den Punkt.

 

Gesamtgesellschaftlich weiter denken

 

„Brauchen wir bei Verkehrs-, Gewerbe-, Wohn- und Städteentwicklung nicht mehr innovative Konzepte, andere Ideen als immer ‚nur’ neue Flächen auszuweisen?“, fragt Tillmann. Hier muss gesamtgesellschaftlich weitergedacht werden. Ein Effekt beispielsweise in diesen Coronazeiten: Durch Homeoffice und digitale Konferenzen habe sich der geschäftliche und berufliche Verkehr verringert. Tillmann ist überzeugt, dass sich diese angestoßene Entwicklung zukünftig auf unsere Verkehrsströme, aber auch auf die Büroflächen auswirken werde.

 

Die Innenverdichtung, Reaktivierung von Industriebrachen und Altgebäuden, die Nachnutzung, flächensparendes Bauen beim Gewerbe- und Siedlungsbau wären dringend nötig. In den dünner besiedelten Kreisen in OWL haben wir teilweise erheblichen Leerstand. Oft ist der Abriss von diesen Altgebäuden die einzige Lösung, um Platz für neue Gebäude zu schaffen. Da ist das Land und der Bund in der Pflicht. Das können die Kommunen nicht selbst finanzieren. Echter Ausgleich für Versiegelung ist nur die Entsiegelung. Brauchen wir zukünftig überhaupt noch neue Siedlungshäuser mit Grundstücksflächen von 700-800 Quadratmeter oder braucht es vielleicht neue Konzepte, bei denen Gebäude nach aktuellen Lebenssituationen – Familie mit Kindern oder 2-Personenhaushalt – anpassbar sind? Überlegungen, die in den Großstädten heute schon in die Bauplanung einfließen. Anfangen und Weiterdenken seien die Zeichen dieser, unserer Zeit!

 

Flächenschutz eine Gemeinschaftsaufgabe

 

„Wir als Gesellschaft merken derzeitig in vielen Bereichen, dass wir an unsere Grenzen stoßen“, schildert der Landwirtevorsitzende. Jede Zeit habe seine Herausforderungen. Flächenschutz sei eine Gemeinschaftsaufgabe. „Wir müssen uns auf den Weg machen, es dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben“, betont NABU-Vorsitzender Lüke. Er und Tillmann fordern zum Schutz unserer wertvollen Natur-, Landschafts- und Lebensräume eine nachhaltige und strategische Entwicklungsplanung. Flächenvermeidung müsse auch beim neuen Regionalplan OWL gelebte Philosophie werden.

 


GEMEINSAME PRESSEMELDUNG BUND, LNU, NABU/VOLKSINITIATIVE ARTENVIELFALT NRW | 10. Februar 2021

_______________________________________________________________

Volksinitiative Artenvielfalt: NRW darf Insektenschutz nicht länger ausbremsen

Länderöffnungsklausel für mehr Insektenschutz nutzen

________________________________________________________________

 

Düsseldorf - Nach der heutigen Einigung des Bundeskabinetts zum Insektenschutz fordern die nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) die Landesregierung auf, den Insektenschutz in NRW nicht länger auszubremsen. Die Strategie, zusammen mit dem Bauernverband alle Bemühungen zu torpedieren, den Einsatz von Pestiziden in Naturschutz- und weiteren Schutzgebieten zu reduzieren, müsse ein Ende haben. Das angekündigte ‚Nein‘ zur Pflanzenschutzanwendungsverordnung im Bundesrat müsse revidiert werden. Dies wäre ein fatales Signal für den Naturschutz in Nordrhein-Westfalen, wo mehr als die Hälfte der Schmetterlinge, Wildbienen und Wespen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen und fast jede zweite Heuschrecken- und Libellenart bedroht ist. Vor NRW liege nun eine Menge Arbeit. Die Verbände fordern, dass das Land die Spielräume bei der Umsetzung des Insektenschutzes dazu nutzt, für deutliche Verbesserungen zu sorgen.

 

Naturschutz- und FFH-Gebiete sowie gesetzlich geschützte Biotope haben eine herausragende Aufgabe: Sie sollen Lebensräume und ihre Artenvielfalt bewahren und fördern. Dass es mit Unterstützung der Landesregierung auch künftig zulässig sein soll, auf Flächen innerhalb von Schutzgebieten Pestizide einzusetzen und damit dort lebende Insekten und andere Tiere sowie Pflanzen zu schädigen, sei angesichts des dramatischen Artenschwunds hochgradig ignorant. Die Strategie der Landesregierung, Hand in Hand mit Rheinischem und Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband und Land-schafft-Verbindung allein auf Freiwilligkeit und Kooperation mit dem Naturschutz zu setzen, sei gescheitert. Neben positiven Anreizen wie die Förderung des ökologischen Anbaus und die Stärkung des Vertragsnaturschutzes bedarf es aus Sicht der Naturschutzverbände auch verbindlicher Gesetze: Artenvielfalt ist wie der Klimaschutz existenziell und keine Frage von Freiwilligkeit. Mit der Blockadehaltung der Landesregierung gingen dem Natur- und Artenschutz weitere wichtige Jahre verloren.

 

Mit der Volksinitiative Artenvielfalt NRW wollen die Verbände diese Blockadehaltung durchbrechen. Die bereits von mehr als 72.000 Menschen unterstützte Volksinitiative zeigt in acht zentralen Handlungsfeldern konkrete Handlungsvorschläge zum Stopp des Artenschwunds und zur Förderung der biologischen Vielfalt in NRW auf, so auch zum künftigen Umgang mit Schutzgebieten in NRW.

 

Weitere Infos zur Volksinitiative finden Sie unter: www.artenvielfalt-nrw.de.


NABU Herford überreicht Forderungen zur Artenvielfalt an Bürgermeister*in

Das Ziel des NABU-Kreisverband Herford ist es, den Rückgang der biologischen Artenvielfalt zu stoppen, für uns und die nachfolgenden Generationen. Dies ist jedoch nur in einer starken Gemeinschaft und mit der Unterstützung durch die Städte und deren Politik und Bürger möglich. Deshalb hat der NABU eine Auswahl an Forderungen aufgestellt, deren Umsetzung dringend notwendig ist, um die Artenvielfalt und Lebensqualität zu erhalten.

 

Die NABU-Forderungen wurden der Bürgermeisterin von Bünde und den Bürgermeistern von Kirchlengen und Rödinghausen zusammen mit einem Weißdorn (Lebensraum für 163 Arten) überreicht mit der Aufforderung:

 

"Artenschwund gemeinsam stoppen!"

Foto: NABU HF
Foto: NABU HF

 

 

 

 

 

Am 14. Januar 2021 traf sich Friedhelm Diebrok mit  Bürgermeister Rüdiger Meier in Kirchlengern, um die NABU-Forderungen zu überreichen.

Foto: Thomas Klüter
Foto: Thomas Klüter

 

 

 

 

 

Am 14. Januar 2021 erfolgte die Übergabe in Rödinghausen an den Bürgermeister Siegfried Lux.

Foto: Siegfried Thüte
Foto: Siegfried Thüte

 

 

 

 

Am 15. Januar 2021 trafen sich Friedhelm Diebrok und Anja Reckeschat zur Übergabe in Bünde mit der Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger und dem Vorsitzenden vom Umwelt und Klimaausschuss

Hans-Martin Schuster.

Download
NABU-Forderungen an Kommune und Politik.
Adobe Acrobat Dokument 191.0 KB

Pressebericht zur Aktion:


NABU OWL: Keine ICE Neubaustrecke!

Foto NABU - von links: Die NABU Kreisvorsitzende*n: Margret Lohmann, Gütersloh, Lothar Meckling, Minden-Lübbecke, Friedhelm Diebrok, Herford, Bernd Milde, Lippe und Otmar Lüken, Paderborn
Foto NABU - von links: Die NABU Kreisvorsitzende*n: Margret Lohmann, Gütersloh, Lothar Meckling, Minden-Lübbecke, Friedhelm Diebrok, Herford, Bernd Milde, Lippe und Otmar Lüken, Paderborn

Die NABU–Kreisverbände Herford, Minden-Lübbecke, Lippe, Paderborn und Gütersloh haben sich geschlossen gegen den Neubau einer Schnellbahnstrecke zwischen Hannover und Bielefeld und eventuell weiter nach Hamm ausgesprochen. Diese Trasse soll eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h ermöglichen.

 

Die Planungen sehen vor, wegen einer geringfügig kürzeren Fahrtdauer die weitere Zerschneidung und Verlärmung der Landschaft mit Lebensräumen und Schutzgebieten für Menschen, Tiere und Pflanzen in die Tat umzusetzen. Die neue Trasse würde als 20 Meter breite Betonfahrbahn gebaut werden, um die Gleise schotterfrei anbringen zu können.

 

Ein kleiner Zeitvorteil würde durch eine großräumige und massive Natur- und Umweltzerstörung erkauft, so Bernd Milde, Friedhelm Diebrok und Lothar Meckling von den Kreisverbänden Lippe, Herford und Minden-Lübbecke, die am stärksten von den Ausbaumaßnahmen betroffen wären.

 

Schon heute benötigt ein ICE für die Strecke Bielefeld - Berlin nur 2,5 Std. und ist im Vergleich zum Auto voll konkurrenzfähig. Der durch die Neubautrasse angestrebte, geringe Zeitgewinn brächte keine nennenswerte Verbesserung.

Auch der NABU unterstützt notwendige Maßnahmen für eine Verkehrswende, so alle Beteiligten, deren Ziel die Verdopplung der Fahrgastzahlen und des Güterverkehrs auf der Schiene ist.

 

Daher fordern die ostwestfälischen NABU-Kreisverbände statt einer Neubaustrecke die Ertüchtigung vorhandener Verbindungen, z.B. der Strecke Löhne - Elze, aber insbesondere den trassennahen viergleisigen Ausbau der Strecke Minden-Wunstorf.

Der sogenannte Deutschlandtakt im Bahnverkehr zwischen den Metropolen wäre auch bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h auf dieser ertüchtigten Trasse zu verwirklichen!

 

Die NABU-Verbände aus Ostwestfalen-Lippe fordern die Politiker aller Gremien auf, die unsinnigen Planungen zum Neubau einer Schnellbahntrasse Bielefeld-Hannover zu stoppen.


OWL-Vorsitzende trafen sich im Moorhus

In der Mitte: Landesvorsitzende Heide Naderer.
Foto (NABU NRW): NABU Vorsitzenden aus OWL werden für die NRW-Volksinitiative. In der Mitte Landesvorsitzende Heide Naderer.

Die NRW-Volksinitiative ist in vollem Gange. Auch in OWL wird fleißig um Unterstützung geworben. Aus diesem Anlass trafen sich die Vorsitzenden aus Minden-Lübbecke, Höxter, Herford, Lippe und Gütersloh im Moorhus in Lübbecke und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus.


Klarheit & Wahrheit über Osterfeuer

Was sagen die Gesetze?

Nicht der "böse" NABU, sondern die Gesetze schreiben vor, dass nichts mehr im Freien verbrannt werden darf. Es ist verboten. Das steht seit Langem so im Abfallrecht und im Landesimmissionsschutzgesetz (LImschG). Grünabfall ist auf dem eigenen Gelände oder in der Kompostierungsanlage zu entsorgen.

 

Von dieser Regel gibt es nur sehr wenige Ausnahmen. Eine ist, dass Feuer erlaubt werden können, soweit sie die Nachbarschaft oder die Allgemeinheit nicht gefährden oder erheblich belästigen. Das ist bei Osterfeuern, die ja in der Regel größer sind,  aber der Fall. Kleine Lagerfeuer könnten darunter fallen. Die andere Ausnahme ist, dass ein Feuer erlaubt ist oder nach § 7 Abs. 2 LImschG genehmigt werden kann, dass sich eindeutig und zweifelsfrei als Brauchtumsfeuer und nicht als Feuer zur Beseitigung von Pflanzenabfällen darstellt.

 

Was ist ein solches „Brauchtumsfeuer“?

Keiner, auch nicht der Gesetzgeber, hat etwas gegen die Bewahrung von Traditionen. Deswegen hat er die Möglichkeit geschaffen, dass weiterhin Osterfeuer in den Kommunen stattfinden können. Erlaubt werden können aber nur Feuer, die von im Ort verankerten Vereinen und Glaubensgemeinschaften veranstaltet werden. Die Feuer müssen für die Öffentlichkeit zugänglich sein und werden im Vorfeld z.B. in der Zeitung bekannt gegeben. 
Bei diesen geht man davon aus, dass dort zahlreiche Menschen aus dem Ortsteil zusammen kommen. Es reicht nicht aus, dass sich eine Handvoll Familien aus der Nachbarschaft am Feuer einfinden, obwohl dieser Glaube weit verbreitet ist.  

 

Warum brennen zu Ostern dennoch so viele Feuer?

Die meisten Kommunen haben sich einfach bislang nicht an die gesetzlichen Vorgaben gehalten. Auch privaten Mitbürgern wurde gestattet ein Feuer zu Ostern abzubrennen, obwohl das ausdrücklich verboten ist. Manche Lokalpolitiker sehen in den vielen privaten Feuern kein großes Problem, sondern Bürgerwille. Sie müssten die Gesetzeslage eigentlich kennen, denn bereits seit 2004 ist sie, nach einer eindeutigen Gerichtsentscheidung des OVG Münster, immer wieder Thema in den Räten der Kommunen gewesen. Es kann sich niemand herausreden, dass er die Gesetzeslage nicht kennt oder nicht nachvollziehen kann. Sie wird in einigen Kommunen aber bis heute schlicht ignoriert. Und die Privatleute sparen sich - dank dieser rechtswidrigen Kulanz -  die Entsorgungsgebühren und die Arbeit auf Kosten der Allgemeinheit.

 

Warum setzt sich der NABU dafür ein, dass die Vorgaben eingehalten werden?

Aufgeschichtete Reisighaufen üben auf Kleintiere wie Singvögel, Mäuse, Igel, Kröten und besonders auf Insekten eine besondere Anziehungskraft aus. Es ist erwiesen, dass nicht wenige Haufen schon Monate vor dem Abbrenntermin aufgeschichtet und dann nicht mehr vollständig umgeschichtet werden. Der Tot dieser Lebewesen im Feuer geschieht leise. Wir Menschen merken es gar nicht. Gerade dieses vollständige Umschichten muss von den zuständigen Kommunen kontrolliert werden. Für diese Kontrolle ist in einigen Kommunen bislang nicht ausreichend Personal zur Verfügung gestellt worden. Diese Kommunen haben das Verbrennen der Tiere wissentlich in Kauf genommen.

 

Leider kommt es nachweislich in Einzelfällen immer noch vor, dass Mitbürger bewusst alle Vorgaben ignorieren, obwohl sie aufgeklärt wurden. Sie entsorgen ihr beschichtetes Holz oder sonstige Abfälle im Feuer. Erlaubt sind ausschließlich trockener Baum- und Strauchschnitt sowie unbehandeltes Holz.

 

Die Herausforderungen und Hausaufgaben im Hinblick auf den Klimawandel sind riesig. Die Politik hat das erkannt und zugesagt, das Problem anzugehen. Alle neun Kommunen im Kreis Herford nehmen seit 2019 an der Klimakampagne OWL teil. Alle Bürgermeister*innen und der Landrat haben die Übereinkunft, etwas gegen den Klimawandel zu tun, unterschrieben. Wir fordern die Kommunen im Kreis Herford, die sich bislang den Gesetzesvorgaben in Sachen Osterfeuer verweigert haben auf, konsequent zu handeln, private Osterfeuer zu verbieten und das Verbot zu überwachen.

 

Was können Sie mit ihren Gartenabfällen noch tun?

Schichten Sie ihren Rückschnitt doch mal zu einem Reisigwall, einer sogenannten Benjes-Hecke auf. Oder zu einem einfachen, großen oder kleinen Haufen. Was für das ordnungsliebende Auge zunächst aussieht wie ein großes Durcheinander, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als ein Schlaraffenland für Insekten. Auch Singvögel lieben solche "Bauten", weil sie dort sicher brüten können und reichlich Futter für ihre Jungen finden. 

Haben Sie Mut zu mehr Natur im Garten!    


Wir waren bei der Demo "Wir haben es satt!"

Am 18. Januar 2020 haben wir in Berlin wieder gemeinsam Flagge gezeigt!

Eine zukunftsfähige und naturverträgliche Agrarreform für Bauern, Tiere und Umwelt – das forderten 27.000 Menschen am 18. Januar 2020 bei der zehnten „Wir haben es satt!“- Demonstration zum Auftakt der „Grünen Woche“ in Berlin.  Zum fünften Mal hatte der Kreisverband die Anreise mit dem Bus organisiert. Mittendrin 60 Mitglieder aus dem gesamten Kreis Herford im Alter zwischen 8 und 80 Jahren.

In Berlin angekommen ging es bei sonnigem Winterwetter erst zur Bundesgeschäftsstelle des NABU, wo sich schon viele Aktive aus dem ganzen Bundesgebiet versammelt hatten. Mit Fahnen und Plakaten ging es zur großen Bühne am Brandenburger Tor, dem Startpunkt der Demo. Dort machten mehrere Vertreter des Aktionsbündnisses ihren Unmut über die gegenwärtige Agrarpolitik Luft. Moderiert wurde das Bühnenprogramm von Landwirtschafts- und Ökoexpertin Dr. Tanja Busse, die in ihrem neuen Buch „Das Sterben der Anderen“ schonungslos die Situation der verschwindenden Arten analysiert und wirkungsvolle Gegenmaßnahmen vorschlägt.

Bevor sich der bunte und laute Demo-Zug in Bewegung setzte, fuhren erst die 150 extra angereisten und vielfach mit Forderungen plakatierten Traktoren vorbei. Was ein wenig wie Karneval anmutet, hat einen ernsten Hintergrund. Konventionelle und Öko-Bauern fühlen sich zerrieben durch die fatalen Auswirkungen der Förderpolitik. Davon profitieren hauptsächlich die intensiv wirtschaftenden industriellen Agrarkonzerne. Die Großen bekommen das viele Geld und werden noch größer. Die Kleinen fühlen sich überfordert von den steigenden Auflagen, die zusätzlich Geld kosten. Die aktuelle Agrarpolitik schaufelt das Grab für Insekten und Höfe – finanziert mit 60 Milliarden Euro Steuergeld. Wir brauchen einen konsequenten Kurswechsel: Landwirte, die Natur und Klima schonen, müssen verlässlich besser belohnt werden.

Wir freuen uns darüber, dass wieder viele Mitglieder, trotz weiter Anreise und frühem Aufstehen, mitgefahren sind. Darunter auch Vertreter der fridays-for-future Bewegung und der Bürgerinitiative Engeraner Land gegen Massentierhaltung.

 

Einige der Mitreisenden hatten sich  etwas Besonderes einfallen lassen: Mitgeführte schwarze Schilder in Form von Kiebitz, Feldlerche und Rebhuhn sollten daran erinnern, dass diese Arten bald im Kreis Herford ausgestorben sind. Wir werden den Protest auch im Kreis Herford weiter führen, aber auch den Kontakt zur Landwirtschaft suchen. Im September werden wir drei Höfe im Raum Melle/Osnabrück besuchen. Junge Bauernfamilien zeigen uns dann, wie sie Kühe, Schweine und Hühner artgerecht halten, ihr Land naturgemäß bewirtschaften und neue Wege der Vermarktung gehen.

Darum geht es: 

Die Forderungen des NABU zur naturverträglichen Agrarwende: 

  • Ökologische Leistungen sind die Voraussetzung für eine Direktzahlung an die Landwirte.
  • Ökologische Vorrangflächen umfassen zehn Prozent der Betriebsfläche.
  • Grünlandumbruch und das Trockenlegen von feuchten Grünlandstandorten sind nicht erlaubt.
  • Die Fruchtfolge wird vielfältiger: Sie besteht aus mindestens drei verschiedenen Arten.
  • Ackerland entlang von Gewässerrändern und auf Moorstandorten wird in Grünland umgewandelt.
  • Große Ackerflächen (mehr als 25 Hektar) werden unterteilt und ökologisch sinnvoll strukturiert.
  • Betriebe über 100 Hektar führen eine betriebliche Umweltplanung ein.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich bereits 2001 dazu verpflichtet, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Bis jetzt sind wir von diesen Zielen noch meilenweit entfernt. Bei den Klimaschutzzielen in der Landwirtschaft ist ebenfalls noch viel zu tun. Eine Umgestaltung ist nötig, um den Negativtrends entgegenzuwirken.

 

Mehr Infos unter: www.wir-haben-es-satt.de


Apfelsaft wie früher machen

Wir verleihen wieder unsere handliche mobile Hausmosterei

Angebot für Kitas, Schulen, Vereine und weitere Kindergruppen

Foto: Freyja Diebrok
Foto: Freyja Diebrok

Kinderleicht zu bedienen: Die mobile Hausmosterei des NABU Herford.  Schon viele Kindergruppen haben sie ausgeliehen und immer war das Feedback: Klasse, gerne wieder! Sie passt in jeden Kombi-PKW und lässt sich superschnell aus soliden Einzelteilen zusammengesetzen. Schon kleine Kinder können am Rad drehen und zusehen, wie die Apfelschnitze zerkleinert werden. Anschließend können sie selbst den Saft aus der Maische pumpen. Dann fließt der goldbraune, köstliche  und selbstgemachte Saft in das große Kunststoff-Fass und lässt sich ebenfalls kinderleicht abzapfen.

Leihgebühr: 25,00 €

 

Infos und Reservierungsanfragen unter Tel. 0 52 23 - 90 41 63


11 Herforder Thesen ... zum Thema "Landschaft ist Leben!"

Die erste Naturschutztagung im Kreis Herford, am 29.-30.9.18 im Marta, wirkt nach. Die Initiatoren der Tagung vom NABU, BUND und der Biologischen Station Ravensberg haben 11 Thesen veröffentlicht. Sie möchten damit gemeinsam aufzeigen, was jetzt im Kreis Herford und darüber hinaus für den Schutz unserer Landschaft getan werden muss. Jeder kann seine Beitrag dazu leisten! - Hier können Sie die Thesen herunterladen.

Download
11-Herforder-Thesen_Landschaft-ist-Leben
Adobe Acrobat Dokument 302.7 KB

Zur Zukunft des Naturschutzes im Kreis Herford

In einem Zeitungsinterview äußerte sich Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des NABU Herford, zu den Perspektiven des Naturschutzes in der Region. Hier können Sie es herunterladen: 

Download
Interview Friedhelm Diebrok.pdf
Adobe Acrobat Dokument 394.8 KB