Presseberichte 2016 (Auswahl)


Osterfeuer sind zum thematischen Dauerbrenner geworden. Seit drei Jahren drängt der NABU Herford bei der Gemeinde Rödinghausen darauf, dass die Anzahl der Feuer aus Klima- und Naturschutzgründen reduziert werden. Mehrere Zeitungsartikel zeichnen die Entwicklung 2016 nach. Hier können Sie sie herunterladen: 

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2016-03-22_WB_14 Brauchtumsfeuer brennen
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2016-03-24_WB_Kritik an Nachbarschaftsfe
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2016-04-02_WB_Kritik an Osterfeuern.pdf
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Flammender Appell -  NABU schlägt umweltfreundliche Alternativen vor. Grünschnitt-Sammelaktion am morgigen Samstag. Wer nicht ganz aufs Feuer verzichten will, muss umschichten.

VON MEIKO HASELHORST -  Neue Westfälische, Bünde I Freitag, 18.3.16

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2016-03-18_NW_Flammender Appell.pdf
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In einem Interview in der Bünder Zeitung äußerte sich Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des NABU Herford, zu den Perspektiven des Naturschutzes in der Region.  

VON HILKO RASKE - Bünder Zeitung I Freitag, 4.3.16

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Presseberichte 2015 (Auswahl)

Einblicke in Natur und Kultur

NABU, Heimatverein Kilver und BUND eröffnen "NaturRoute twas duüer"

VON INGRUN WASCHNECK

Rödinghausen. Vorbei an Sieken, durch Wälder, entlang von Feldern, durch eine Furt - die ganze Vielseitigkeit der Natur zwischen Westkilver und Rödinghausen spiegelt sich auf der neuen Naturroute "twas duüer" (querdurch) wider. Auch das trutzige Haus Kilver und die Michaelkirche in Westkilver liegen am Weg. Der Heimatverein Kilver hat gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Herford und dem BUND einen alten Wanderweg wiederbelebt.

14 Schautafeln entlang der NaturRoute informieren über die Besonderheiten des Gebietes. Da gibt es unter dem Titel "Denk mal, eine Eiche" Wissenswertes über eine mächtige, etwa 250 Jahre alte Stieleiche zu erfahren, die seit vielen Jahren ein Naturdenkmal ist. Ein Stück weiter heißt es auf einer anderen Tafel "Zerstreut auf der Wiese". Hier wird über ein altes Element der Kulturlandschaft berichtet, welches sich der Mensch zunutze gemacht hat und auch einen großen Lebensraum für viele verschiedene Tierarten bietet.

Ideen, Liebe, Spaß und Wissen das Team dabei gewesen sei. "Sie wird sicher viele Leute dazu inspirieren, auf die Schönheiten der Natur aufmerksam zu werden."  

"Tierisch gute Nachbarschaft" beschreibt den Naturschutz am Haus. Dazu gehören Nistmöglichkeiten für Schleiereulen, Falken und Schwalben sowie Unterschlupf für Fledermäuse.  

Bei der Eröffnung der NaturRoute hatten sich zahlreiche Mitglieder der Naturschutzverbände eingefunden. In zwei Gruppen, die von Jutta Bergmann und Friedhelm Diebrok, beide vom NABU Kreisverband Herford, geführt wurden, ging es auf einen Teil des Weges. An den Schautafeln berichteten sie über die Fauna und Flora, über die Landschaft und über den Naturschutz. 

"Auf allen Tafeln sind orange Kästen, auf denen beispielsweise Tipps für den Garten oder auch Fragen stehen", erklärte Jutta Bergmann. Über einen QR-Code, der ebenfalls auf jeder Tafel zu finden ist, lässt sich eine Verbindung zur Webseite www.nabu-im-kreis-herford.de herstellen. Hier sind auch die Antworten zu finden.

"Die Idee, den alten Wanderweg zwischen Westkilver und Rödinghausen wieder zugänglich zu machen und dabei auf Tafeln über den Naturschutz, die Landschaft und die Ortsgeschichte zu berichten, hatten wir Ende 2013", sagt Jutta Bergmann. Viele Vorarbeiten waren nötig. Mehrfach wurde der Weg begangen, die Plätze für die Tafeln ausgewählt. Gemeinsam mit dem Biologen Thomas Wehrenberg wurden sie dann gestaltet.

"Viele Helfer haben uns ehrenamtlich bei unserem Projekt unterstützt, bei der Finanzierung hat uns die Stiftung der Sparkasse Herford großzügig mit 10.000 Euro unterstützt", sagte Friedhelm Diebrok und bedankte sich bei Heinz-Werner Neumann, dem Geschäftsführer der Sparkassenstiftung. "Die Natur und Umwelt ist uns wichtig, deshalb freuen wir uns, wenn wir Förderanträge aus diesem Bereich bekommen", sagte Neumann. Auch der Heimatverein Kilver und der Kreis Herford beteiligten sich bei der Finanzierung der Tafeln.

Der Landesvorsitzende des NABU, Josef Tumbrink, war aus Düsseldorf angereist, um an der Eröffnung teilzunehmen. "Die NaturRoute ist landesweit wirklich etwas Besonderes", lobte Tumbrink. Sie sei sehr ansprechend gestaltet und man könne sehen, mit wie viel

Ein ganz großes Lob sprach auch Friedhelm Diebrok noch aus. "Ohne das große ehrenamtliche Engagement von Jutta Bergmann beim Planen, der Beantragung von Fördermitteln, Protokollschreiben und vielen anderen zur Umsetzung der NaturRoute wichtigen Dingen wäre diese vermutlich nicht entstanden."

 

© 2015 Neue Westfälische
  Bünde, Mittwoch 17. Juni 2015
 

Infotafel für die Benjeshecke

 

Die Auszubildenden der Hettich-Gruppe Laura Stübig und Matthis Raude haben im Schweiß-Grundkurs eine neue, metallene Infotafel für die Benjeshecke des NABU gefertigt. »Als Gegenleistung für die Tafel werden wir die Azubis zu einem Grillnachmittag einladen

und über den Naturschutz informieren«, erklärt Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des NABU im Kreis Herford. Diese Kooperation sei während des »Marktplatzes für gute Geschäfte« entstanden. Auch Björn Lipka, Ausbildungsleiter im Fachbereich Metall bei Hettich und Willi

 

Niemeier vom NABU packten beim Aufstellen kräftig mit an.

 

© 10.3.2015 Bünder Zeitung

Die Natur braucht Kröten

Amphibien wandern zu Laichgewässern – Nabu stellt Schutzzäune auf

 

VON HILKO RASKE

Kirchlengern (BZ). Die Temperaturen steigen über zehn Grad, die Nächte sind feucht – ideales Reisewetter für Kröten. Damit die Amphibien auf dem Weg zum Laichgewässer

nicht unter die Räder kommen, hat der Naturschutzbund (Nabu) jetzt an der Sunderhof-straße einen 400 Meter langen Schutzzaun aufgebaut. 

»Kröten haben in der Natur eine ganz wichtige Funktion. Als Kaulquappen dienen sie Fischen und Libellen als Nahrung, ausgewachsen stehen sie auf dem Speiseplan von Storch und Graureiher, aber auch von Iltis und Fischotter«, informiert Nabu-Kreisvorsitzen-der Friedhelm Diebrok. Zudem würden sie sich selber von Schnecken, Raupen und Würmern ernähren. »Sie sind also praktisch die nützlichen Freunde eines jeden Gartenbe-sitzers und Landwirtes«, betont Diebrok. Allerdings: Die Zahl der Amphibien sei in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen.

»Das ist ein Zeichen für schlechter werdende Umweltbedingungen«, hält der Naturfreund

fest. Zur Fortpflanzung würden die Kröten kleine Gewässer benötigen. Da der Grund-wasserspiegel sinke und in der Vergangenheit viele Teiche einfach zugeschüttet worden

seien, gebe es immer weniger geeignete Laichgewässer. In Kirchlengern kümmert sich

der Nabu um vier Krötenzäune. Neben dem an der Sunderhofstraße stehen weitere am Kindergarten Hagedorn, im Bereich Häver Straße/Rehmerloher Straße und am Alten Postweg (Hagedorn). Insgesamt 389 Amphibien hat der Nabu im vergangenen Jahr aus

den Eimern gefischt, die an den Zäunen eingegraben sind. Neben den Kröten waren darunter fünf Frösche und 67 Bergmolche. »Wir kontrollieren immer morgens und

abends an den Zäunen und schreiben genau auf, welche Tiere wir wo gefunden haben«, informiert Nabu-Mitglied Ursula Maack. In Kirchlengern würden sich insgesamt 20 Nabu-Mitglieder an dieser Aktion, die von Anfang März bis Anfang April dauert, beteiligen.

Nachdem die Amphibien im Eimer gefangen wurden, werden sie zu den Laichgewässern auf der anderen Seite der Straße gebracht. Aber nicht nur in Kirchlengern sorgt man sich um die Kröten. In Rödinghausen bauen Gemeindemitarbeiter die Zäune auf, die dann von ihnen, Anwohnern oder Nabu-Mitgliedern betreut werden. »Einige Straße werden dort sogar

nachts zum Schutz der wandernden Kröten gesperrt«, erzählt Diebrok. Immer wieder komme es aber vor, dass die Absperrung von Autofahrern ignoriert würden. »Ich kann hier nur darum bitten, dass jeder Autofahrer diese Absperrungen auch respektiert«, so der Nabu-Kreisvorsitzende. »45 Prozent aller Tierarten in Deutschland sind bedroht. Es bedarf großer Anstrengung, diesen Trend umzudrehen. Jeder kann im Naturschutzbund seinen Teil dazu beitragen.«

 

© 7./8.3.2015 Bünder Zeitung

 


Gefährdeter Jäger im Mittelpunkt

Zwei Vorträge über den Habicht, den Vogel des Jahres


VON ANN-CHRISTIN LÜKE

Rödinghausen(BZ). Der Habicht ist bei Landwirten und Taubenzüchtern kein beliebter Gast. Das weiß auch Vogelkundler Erhard Nolte aus Rödinghausen. »Dabei sorgt die natürliche Auslese für ökologische Balance und Gesundheit «, macht er sich für die Art stark, die 2015 zum Vogel des Jahres gekürt wurde. »Wir wollen damit die positiven Eigenschaften des Vogels hervorheben und auf dessen Lebensraum, den Wald, hinweisen«, begründet

der Bünder Friedhelm Diebruck, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) im Kreis

Herford, die Wahl. »Von 2004 bis 2014 sind 1130 Habichte getötet worden – aber das ist nur die Spitze des Eisberges«, befürchtet Diebruck. Dabei ist die Jagd auf den unter Naturschutz stehenden Greifvogel verboten und kann mit dem Entzug des Jagdscheines geahndet werden. In Rödinghausen sei die Zahl der Brutpaare in den vergangenen

Jahrzehnten schwankend gewesen, berichtet Erhard Nolte. »Durchschnittlich finden sich bei

uns im nördlichen Bünder Land drei Brutpaare«, hat er festgestellt. Im gesamten Kreis Herford habe sich die Zahl der Paare bei 20 bis 25 eingependelt, schätzt Diebruck. »Dabei ist das Gebiet hier ideal für den Habicht«, sagt Ulrich Stefener mit Blick auf die Umgebung

von Gut Böckel. Er ist zu Gast bei Erhard Nolte: »Als Vogelkundler kennt man sich unter-einander. « Stefener ist zudem ehrenamtliche Mitarbeiter der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) und seit vielen Jahren im Einsatz für die Vögel. Er ist unter anderem für die Kartierung im Bereich Spenge zuständig. Ein mit einem vergifteten Köder getöteter

Habicht ist daher für ihn keine Seltenheit. »Neben dem Uhu ist der Mensch die größte Gefahr für die Tiere«, sagt er. »Durch seine relativ kurzen Schwingen ist der Habicht sehr

wendig«, erklärt Stefener, der einen großen Ordner mit verschiedenen Vogelfedern gesammelt hat. Sein daraus resultierendes Jagdgeschick habe dem Habicht aber

einen schlechten Ruf verpasst – gerade unter Tauben- und Geflügelzüchtern. »Dabei sind die meisten Tauben, die der Habicht erbeutet, gar nicht aus seinem Jagdgebiet «, sagt Stefener. Aus der Beringung dieser Tauben lasse sich schließen, dass die meisten Tiere

während der Tauben-Preisflüge zur Beute werden. »In Gegenden, in denen es ein hohes Vorkommen von Habichten gibt, sind auch die Rebhuhnbestände stark«, fügt Nolte hinzu. »Durch die natürliche Auslese bilden sich gesündere, stärkere Populationen.« Der Habicht steht auch im Zentrum eines Bildvortrages, organisiert vom NABU. In Kirchlengern

können sich Interessierte am morgigen Freitag um 20 Uhr die Bilder im Gemeindehaus Hagedorn ansehen, in Rödinghausen wird der Vortrag am Donnerstag, 5. März,

von 19.30 Uhr an im Haus des Gastes gehalten.


© 19.2.2015 Bünder Zeitung


Nabu bekräftigt Kritik an Verwaltung

Naturschutzbund wirft Gemeinde Missachtung einfacher Regeln vor


Rödinghausen (BZ). Der Naturschutzbund (Nabu) hat Kritik an der Heckenpflege in der Gemeinde Rödinghausen geübt (BZ vom 14. Februar). Auf die Stellungnahme der

Gemeinde reagiert jetzt Nabu-Kreisvorsitzender Friedhelm Diebrok. »Die Sträucher und Bäume für die Hecke an der Horstfelder Straße hat sich die Gemeinde Rödinghausen im Jahr 1994 fördern lassen«, informiert Diebrok. Im Gegenzug habe sie sich dazu verpflichtet, bei der Heckenpflege einfache Regeln zu beachten. Dazu gehören jedoch nicht nur das

Auf-den-Stock-setzen und das Belassen von Bäumen (Überhältern). Diebrok verweist auf die Empfehlungen des westfälischen Amtes für Landespflege zur Pflege von Hecken, die der Gemeinde seit zwei Jahrzehnten vorliegen würden: »Bei der Heckenpflege stets darauf achten, dass besonders den Tieren, die in der Hecke leben oder Nahrung suchen, genü-gend Lebensraum zur Verfügung steht, in den sie sich zurückziehen können – also nicht mehrere Hecken an einem Ort oder zu lange Abschnitte gleichzeitig pflegen.« Nichts anderes fordere der Nabu mit Blick auf die Hecke an der Horstfelder Straße und alle anderen Hecken der Gemeinde. »Durch das völlige Abholzen sind die vielfältigen Funk-tionen der Heckefür Tiere, Pflanzen und das Kleinklima schlagartig verloren gegangen. Anders als von der Gemeinde behauptet, wird die Regeneration mehrere Jahre dauern.« Der Naturschutzbund begrüße es sehr, dass die Gemeindemitarbeiter ohne Großgeräte, sondern mit Motorsägen gearbeitet haben. Dabei sei jedoch die Chance verpasst worden, die Hecke, wie notwendig, sachgerecht und naturverträglich zu pflegen. »Dann wäre die

Hecke lediglich zu einem Drittel der Gesamtlänge auf den Stock gesetzt worden und die zurück geschnittenen Bereiche wären jeweils nicht länger als 10 bis 20 Meter gewesen.« In den anderen Bereichen hätte ein seitlicher Rückschnitt mit der Heckenschere gereicht. »So hätte die Hecke ihre biologische Funktion weiterhin erfüllen können«, betont der Nabu-

Kreisvorsitzende. In einer dem Nabu vorliegenden schriftlichen Stellungnahme der Verwaltung führe die Gemeinde aus, dass auf dem Rad-Gehweg in der Vergangenheit

Fahrradfahrer durch herein hängendes Astwerk verletzt worden seien. Auch sei der ge-forderte seitliche Abstand nicht mehr eingehalten gewesen. »Wir fragen uns, warum dort

die Verkehrssicherungspflicht erst auf Hinweise aus der Bevölkerung wahrgenommen wurde.« Der Nabu habe die Gemeinde am 13. Januar dieses Jahres gemeinsam mit dem

BUND zum Thema angeschrieben. »Leider haben wir fast vier Wochen auf eine Stellung-nahme warten müssen. Seit über zwanzig Jahren setzen wir uns für die richtige Pflege der Hecken in Rödinghausen ein. Wir müssen immer wieder feststellen, dass die Gemeinde nicht in der Lage ist, selbst einfache Regeln der Heckenpflege einzuhalten.«


© 17.2.2015 Bünder Zeitung


Hecke auf den Stock gesetzt

Naturschutzbund sieht ökologisch wertvollen Lebensraum zerstört

VON HILKO RASKE

 

Rödinghausen (BZ). Kritik an der Gemeinde Rödinghausen übt der Naturschutzbund (Nabu) im Kreis Herford. Anlass: An der Horstfelder Straße ist eine Hecke auf 450 Metern Länge auf den Stock gesetzt worden. Deutlich zu sehen: Die Hecke an der Horstfelder Straße ist auf den Stock gesetzt – und das auf 450 Metern Länge. Nach Einschätzung des Nabus

ein Indiz dafür, dass es der Gemeinde an einem naturschutzfachlichen Plan mangelt. Es sei traurig, dass es in einer so reichen Kommune wie Rödinghausen kein Geld für Naturschutz fördernde Konzepte gebe, sagt Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des Nabu-

Kreisverbandes. Mit dem Kahlschlag an der Hecke parallel zu Horstfelder Straße sei auf Jahre hinaus ökologisch wertvoller Lebensraum zerstört. Nicht das erste Mal, stellt Diebrok fest. Bereits 2009 hätten sich die Naturschutzverbände wegen einer vergleichbaren Maßnahme an der Straße »Am Mühlenkamp« an die Gemeinde gewandt. Ganz anders sieht es die Gemeindeverwaltung. »Die Herbst und Wintermonate werden traditionell für Rückschnittarbeiten genutzt. Bäume, Sträucher und Hecken werden gestutzt«, sagt Ullrich

Tebbe, Technischer Leiter bei der Gemeinde Rödinghausen. In der ersten Novemberhälfte sei der Rödinghauser Bauhof auch an der Horstfelder Straße in Ostkilver aktiv gewesen. Die Rückschnittarbeiten seien im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht ordnungsgemäß

erledigt worden. In der Vergangenheit sei es kaum möglich gewesen, den Rad- und Gehweg zu nutzen, ohne Astwerk umfahren oder umgehen zu müssen. Kleinere Zweige hätten in die in die Verkehrsfläche geragt. »Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde die Hecke nun fachmännisch gestutzt.« Die Hecke sei wenige Zentimeter über dem Boden geschnitten worden. Dieses »auf den Stock setzen« führe dazu, dass die gestutzten Sträucher, in der Regel aus der Stammbasis, wieder austreiben und recht schnell eine dichte und undurchdringliche Hecke bilden würden. »In Kürze bietet sie wieder zahlreichen

Arten von wirbellosen Tieren und kleinen Wirbeltieren, wie zum Beispiel Singvögeln

Schutz.« Die an der Horstfelder Straße gewachsenen Bäume seien zudem teilweise vom Astwerk, welches auf den Rad- und Fußweg ragte, befreit worden. »Aus der Bürgerschaft sind Anregungen gekommen, die eben dieses Szenario des ansatzweise zugewucherten Weges schilderten «, erläutert Ullrich Tebbe. »Wir sind an dieser Stelle für die Verkehrs-sicherungspflicht zuständig und haben umgehend gehandelt. Unsere Bauhof-Mitarbeiter

sind geschult und haben die Arbeiten ordnungsgemäß ausgeführt«, bekräftigt auch Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer.

 

© 14./15.2.2015 Bünder Zeitung 

 


Presseberichte 2014

Großes Interesse an heimischen Gehölzen

 

3. Frühlings-Pflanzenmarkt des NABU sehr gut besucht

 

VON KARL-HENDRIK TITTEL

Bünde-Hüffen. Bei der Premiere vor zwei Jahren noch mehr oder weniger ein Geheimtipp, hat sich der Frühlings-Pflanzenmarkt des NABU-Kreisverbandes unter Garten- und Naturfreunden aus der Region inzwischen zu einer beliebten Veranstaltung entwickelt. Dementsprechend gut besucht war jetzt die dritte Auflage, bei der sich alles um heimische Gehölze und Stauden im Speziellen und um die Natur im Allgemeinen drehte. Aus dem gesamten Kreis Herford und zum Teil darüber hinaus kamen die Besucher zum NABU-Gartengelände nach Hüffen. Staudenarten wurden begutachtet, Weiden geflochten, Gehölze in Augenschein genommen und eine Menge Tipps für den heimischen Garten sowie Informationen zum Naturschutz gegeben. Und es wurde fleißig eingekauft. "Wir freuen uns riesig über die vielen Besucher, damit hätten wir nicht gerechnet", sagt der NABU-Kreisvorsitzende Friedhelm Diebrok. Es seien deutlich mehr Gäste da als in den beiden Jahren zuvor. "Wir sprechen mit dem Pflanzenmarkt ein bestimmtes Publikum an, das sich für die naturnahe Gartengestaltung interessiert." Abseits von nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gezüchteter Massenware würden vorwiegend heimische Blütenstauden, Gehölze und Sämereien angeboten. "Es ist unser Ziel, dass wieder mehr dieser Arten in die Gärten gepflanzt werden", sagt Diebrok. Schade sei nur, dass niemand die Gelegenheit genutzt habe, Stauden zu tauschen. Weißdorn, Pfaffenhütchen, Natternkopf, Holunder, Faulbaum und eine ganze Menge mehr - die Auswahl war groß. Ebenso das Interesse. "Die Besucher fragen gezielt nach heimischen Arten und sind hier genau richtig. Alle Pflanzen wurden von den Anbietern liebevoll gezogen", sagt Angelika Marggraf-Gehring von "Herz und Hand Pflanzenzucht" aus Riemsloh. Auch das Wetter spiele dieses Jahr mit. "Vergangenes Jahr habe ich noch gefrorene Töpfe verkauft", erinnert sich Marggraf-Gehring, die das dritte Mal beim NABU-Pflanzenmarkt dabei ist, an die frostigen Temperaturen vor einem Jahr. Zum ersten Mal mit von der Partie war Heidi Laker aus Spenge, die selbstgefertigte Dekorations- und Gebrauchsgegenstände aus Weidenzweigen im Angebot hatte. "Ich bin zufrieden, es läuft sehr gut. Die Besucher sind sehr nett und aufgeschlossen." Erwartungsgemäß standen in der Spielecke für die Kinder keineswegs Lego oder Playmobil bereit, sondern beispielsweise Weidenzweige, mit denen sie ihre ersten Erfahrungen im Flechten machen konnten. An mehreren Ständen wurden Stauden angeboten, die Bioland-Gärtnerei Rasche - als einziger "Profi" - präsentierte eine Auswahl an Duft- und Gewürzstauden, Imker aus der Region informierten über ihre Arbeit und verkauften ihre Naturprodukte, und am NABU-Stand wurden all diejenigen fündig, die artgerechte Nistkästen, selten gewordene Blütenstauden, Samenmischungen für Blumenwiesen oder heimische Gehölze für den eigenen Garten suchten. "Heimisch und naturnah, ein Gartenevent mit ein wenig Jahrmarktcharakter - das ist der Eindruck, den wir hier vermitteln wollen", sagt NABU-Mitglied Christian Konrath, der bebilderte Präsentationen über den Vogel des Jahres, den Grünspecht, anbot und über die Arbeit des NABU hier vor Ort informierte. "Das ist eine ganz besondere Atmosphäre in diesem tollen Garten, wie ein kleiner, grüner Bauernmarkt", sagt Svea Kurz, die mit der gesamten Familie vor Ort war und Stauden und Gehölze einkaufte.

 

© 24.3.2014 Neue Westfälische

 

Neuer Lebensraum hilft Störchen

 

Naturschutzbund legt zwei Teiche im Hunnebrocker Bruch an

 

Von HilkoRaske Bünde(BZ).

 

Störche haben Bünde als Lebensraum wiederentdeckt. So hat im ver-gangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten ein Storchenpaar wieder seine Brut im Hunnebrocker Bruch groß gezogen. Um den Vögeln aber dauerhaft eine Lebens-grundlage zu schaffen, sind nun im Bruch zwei Teiche angelegt worden. Die Initiative ging dabei vom Naturschutzbund (Nabu), Kreisverband Herford aus. Unterstützt wird sie vom Bünder Udo Wellmann, der für die Teiche Weideland, das er an der Else gepachtet hat, zur Verfügung stellt. »Wir haben großes Glück gehabt, dass die Störche im vergangenen Jahr die neue angelegte Nistmöglichkeit auch gleich angenommen haben«, hält Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes, fest. Ein Storch, der seine Brut zu versorgen habe, benötige pro Tag vier Kilogramm an Fröschen, Großinsekten und Mäusen – Nahrung, die die großen Vögel im Hunnebrock Bruch nicht in ausreichender Menge finden würden. Um hier ein größeres Angebot zu schaffen, habe der Naturschutzbund im Bruch zwei so genannte Blänken ausbaggern lassen. Diese sind etwa 1,20 Meter tief, haben einen Durchmesser von 10 bis 15 Metern und werden durch das Grundwasser gespeist. 22 000 Euro kostet das Anlegen der beiden Teiche. 18 000 Euro davon kommen aus Landesmitteln, 4000 Euro steuert die Lotterie der Sparkassen hinzu. »Die relativ hohen Kosten erklären sich daraus, dass der Aushub komplett abgefahren werden musste«, informiert Diebrok. Da die Blänken sich im Hochwasserschutzgebiet befinden, durfte das ausgegrabene Erdreich nicht einfach auf den Weiden verteilt werden. Der Wasserstand in den Teichen werde relativ niedrig sein. »Das ist aber nicht weiter schlimm. Das flache Wasser erwärmt sich schnell – das ist ideal für die Kinderstube von Fröschen«, sagt Stefan Bulk, der als Nabu-Storchenbeauftragter im Kreis Minden-Lübbecke aktiv ist. Ebenso wie Friedhelm Diebrok hofft er, dass sich rings um die Blänken artenreiche Wiesen entwickeln, die vielen Insekten und Kleinsäugern Lebensraum bieten. Gespritzt werden solle in diesem Bereich jedenfalls nicht. Sorgen bereiten den Naturschützern die in diesem Gebiet oftmals freilaufenden Hunde. »Ich bin selber ein Hundefreund. Aber in diesem sensiblen Bereich direkt am Elseufer sollten sie angeleint sein«, sagt Udo Wellmann. Er habe der Stadt bei-spielsweise schon einmal angeboten, eine von ihm gepachtete Weide als Freilauffläche für Hunde zur Verfügung zu stellen. Das sei aber an zahlreichen bürokratischen und versicherungstechnischen Hürden gescheitert.

 

© 2014 Bünder Zeitung

Neues Zuhause für Fledermaus und Eule

Trafohäuschen wird zum Artenschutzturm

Enger (jg). "Wir machen hier etwas ganz Besonderes", sagt Friedhelm Diebrok, der Vorsitzende des NABU im Kreis Herford, mit Blick auf das ehemalige Trafohäuschen in der Pievitstraße/Ecke Kesselstraße stolz. Um ihn herum herrscht geschäftiges Treiben: Mitglieder des Heimatvereins Enger und des NABU türmten Äste und Zweige zu einem Reisigwall auf und legten damit den Grundstein für die Verwandlung in einen Artenschutzturm, die von der Stadt Enger unterstützt wird.

 

Solche Türme, die Tieren wie Vögeln, Insekten und Fledermäusen einen Unterschlupf bieten, gibt es in der Umgebung schon mehrere. Doch der Standort in Enger eigne sich noch besser für den Artenschutz als die meisten anderen der zahlreichen Trafohäuschen, die Friedhelm Diebrok schon ausgebaut hat. "Das Besondere hier ist, dass der Turm von Bäumen und Sträuchern umgeben ist. Das gibt uns viel mehr Möglichkeiten." Die freiwilligen Helfer starteten den Umbau damit, den Turm aufzuräumen, umliegende kleine Bäume zu fällen und die hohen Sträucher zurechtzuschneiden. "So können sich die Bäume rundherum besser entwickeln", erklärte Günther Bergermann vom Heimatverein Enger. Die dünnen Zweige schichteten die Arbeiter anschließend zu einem rund 30 Meter langen Reisigwall rund um den Turm auf, das dicke Holz ließen sie als Stapel liegen. "Die Sträucher werden durch den Wall wieder durchwachsen. In dem dichten Gehölz finden dann Tiere wir Igel, Rotkehlchen, Zaunkönige oder Marder Unterschlupf", erläuterte Friedhelm Diebrok. Zudem dienten zum Beispiel Käfer, die in dem Wall lebten, als Nahrungsquelle für Vögel. Und der Wall soll nicht nur den Artenschutz fördern, sondern auch als Beispiel für die Gärten in der Umgebung dienen. "Der Artenschutzturm soll auch ein Infopunkt für Natur- und Umweltschutz werden", sagte Diebrok. "Wir hoffen, den einen oder anderen zu überzeugen, so einen Wall aus Altholz auch im eigenen Garten anzulegen."

Bei den nächsten Zusammenkünften wollen die Mitglieder von Heimatverein und NABU Nisthilfen für Mehlschwalben, Turmfalken, Schleiereulen, Fledermäuse und Kleinvögel am Turm anbringen und Löcher bohren, um den Tieren den Zugang zu erleichtern. Auch eine Infotafel ist in Planung. "Wir haben viele Ideen und der Umbau wird sich bestimmt noch das ganze Jahr hinziehen", sagt Diebrok. Den Einzug der ersten Tiere erwartet er schon bald: "Die Tiere suchen jetzt nach Brutmöglichkeiten und werden sicher hier vorbeigucken."

Willi Höhne vom Heimatverein ist begeistert vom Projekt. "Das ist eine tolle Sache", sagte er. "Wenn man jetzt am Turm vorbeikommt, guckt man ganz anders hin und kann die Entwicklung miterleben."

Info

Erste Bewohner

Schon vor dem Umbau hat der Artenschutzturm seine ersten Besucher. Beim Saubermachen entdeckten die Helfer Tagpfauenaugen, die durch ehemalige Kabelzuführungen in den Turm gelangt sind und dort ihren Winterschlaf halten.

 

© 2014 Neue Westfälische

Enger, 25.02.2014